Das verschwundene Schloss Karlsberg in Homburg wird auch als das saarländische Schloss Versailles bezeichnet. Denn ganz wie der französische Barock-Palast soll das Schloss einst ausgesehen haben. Über einen riesigen Schlosspark mit angelegten Gärten und Weihern hatte es verfügt. Für den Herzog Karl der II. August wurde es von 1778 bis 1788 erbaut. Dabei kaufte er zunächst den Luisenhof und erweiterte diese Anlage zuerst nur als Sommerschloss für gelegentliche Übernachtungen bei der Jagd. Dann aber wurde das Schloss immer weiter ausgebaut, bis es des Herzogs und dessen Hofstaats neues prunkvolles Zuhause wurde. Dabei soll das Schloss prachtvoll ausgestattet gewesen sein und ca. 2000 wertvolle Gemälde beinhaltet haben. Jedoch war das Schicksal von Schloss Karlsberg äußerst tragisch. Denn schon bei einem Feuerwerk wurde ein großer Teil der Orangerie aus Versehen zerstört. Als wäre das nicht schlimm genug, kamen dann noch 1793 die revolutionsverrückten Franzosen und machten das prachtvolle Anwesen dem Erdboden gleich und zerstörten alles wie Barbaren. Von dem wahrscheinlich prächtigsten, saarländischen Schloss ist somit nichts mehr übrig. So wuchs von Zeit zu Zeit ein Wald auf dem Gebiet, sodass man kein Schloss mehr dort vermuten konnte. Noch nicht einmal die Grundrisse sind übrig geblieben. Jedoch findet man heute in dem riesigen Waldgebiet so manches Gemäuer, das von alten Zeiten erzählt. So ist das Waldgebiet in Homburg durch seltsam angelegte Weiher des ehemaligen Schlosses und mystische Plätze, bei denen man nicht mal im Traum erahnen kann, was für eine Funktion sie wohl mal hatten, geprägt und lädt zum Erkunden ein:













Schloss Karlsberg—Karlslust
Schloss Karlsberg verfügte über eine große Parkanlage, die Karlslust, die ganz allein für den Herzog bestimmt war und niemand als die engsten Freunde und Mätressen des Herzoges zu Gesicht bekam. In ihr fand man die persönlichen Leidenschaften des Herzoges. Dabei gab es die verschiedensten Anlagen. Die Kurioseste ist wahrscheinlich der sogenannte Bärenzwinger. Dieser sieht heute äußerst geheimnisvoll und mystisch aus und liegt mitten im Wald. Ein wie ein Amphitheater angelegter Platz mit im Kreis angelegten Steinhäuschen. Hier sollen für die damalige Zeit exotische Tiere wie im Zoo gehalten worden sein. Dabei gab es an dieser Stelle aber keine Bären, sondern vermehrt Raubvögel wie zum Beispiel den Geier. Auch Affen soll es gegeben haben. Diese sollten im Barock von besonderem Reichtum und Wohlstand zeugen. Außerdem wurden diese exotischen Tiere damals von den als Mohren bezeichneten Menschen vorgeführt. An sie erinnert heute auch nur noch der Mohrenbrunnen.










Karlslust—Schwanensee
Neben zahlreichen Bauwerken in der Karlslust, wie dem größten Gebäude, was als einziges noch über sehbare Ruinen verfügt dem türkischen Sommer-Pavillon (Tschifflik), gab es auch noch die „Wasserspiele“. Diese bestanden aus mehreren Wasserbecken und aus einer Kaskade. Heute ist trotz der Renovierung aber nur noch der Schwanenweiher übrig. Dieser ist ein wunderschöner spiegelglatter Weiher in mitten des Waldes, der aus zwei Weihern und einem sogenanntem Tosbecken besteht. Darüber hinaus gibt es hier noch einige der wenigen erhaltenen Mauerreste. Diese Weiheranlage ist eine wirklich wunderschöne und auf jeden Fall romantische Sehenswürdigkeit:













Karlsberg—Karlsbergweiher
Neben dem Schwanenweiher ist auch der Karlsbergweiher eine ganz besonders schöne Sehenswürdigkeit auf dem Rundweg „Schloss Karlsberg“. Hier kann man vor allem im Herbst wunderschöne Aufnahme machen. Gleich neben dem Weiher befindet sich obendrein noch die Karlsbergquelle mit einem Kneippbecken. Von dort aus geht es dann zuerst zur Orangerie weiter und infolgedessen in den sagenhaften Wald hinein:








Geschichte und Daten über das Schloss sind schließlich aus den örtlichen Informationsschildern des Kooperationsprojekt WaldPark Schloss Karlsberg entnommen.